Alter Peter

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So wird von den Einheimischen die Kirche St. Peter und speziell ihr Glockenturm benannt. Diese wuchtige Baulichkeit befindet sich auf dem "Petersbergl". Kommt man aus Richtung Marienplatz oder vom Rindermarkt her, so ist aber von einer Anhöhe nichts zu merken. Lediglich vom alten Rathaus her führen Steinstufen nach oben, wobei man dann in etwa auf die Sakristeitüre trifft.

Etwas links davon ist in der Chorwand oben eine Kanonenkugel eingemauert. Sie hatte sich 1796, als die Franzosen München belagerten, während eines Gottesdienstes in die Kirche verirrt, doch niemand wurde dabei verletzt. Vergleicht man dies Artefakt mit heutiger Artilleriemunition, so sieht man, dass die Menschheit im Bestreben sich gegenseitig umzubringen zwischenzeitlich sehr kreativ war. Auch aus Richtung Viktualienmarkt geht es zum Alten Peter hin noch etwas bergwärts. Von hier aus bietet sich ein beeindruckender Blick auf Kirche und Turm. Von der Kirche St. Peter, deren Vorgängerin, eine dreischiffige romanische Basilika, bereits anno 1050 nachweisbar ist, gäbe es viel zu erzählen, wir wollen uns aber hier mit dem Turm beschäftigen.

Alter Peter-Galerie:


weitere Bilder

Dieser beweist ja, dass die Beständigkeit in der Veränderung liegt. Ist es doch etwas über 7oo Jahre her, da standen dort zwei Türme. Nach kurzer Zeit brannten sie ab. Zwischen ihren baulichen Überresten wurde gegen 1380 der heutige Turm hochgezogen. Er bekam damals noch zwei Spitzen verpasst. Im Jahre 1607 schlug in diese der Blitz ein. Beide Turmspitzen wurden durch den dabei ausgelösten Brand zerstört. Sein heutiges Aussehen bekam der Turm sodann 1621. Während des Bombenhagels 1944 entstandener Funkenflug ließ auch den Turm nicht unversehrt. Er brannte einschließlich der Glockenstube aus.
Doch wie Phönix aus der Asche erhob sich der "Alte Peter" so mächtig und schön und schneller als gedacht. Die Spendenbereitschaft der Münchner aller Konfessionen und politischen Richtungen war enorm. Auch zeigte sich, dass der "Alte Peter" Freunde in aller Welt hatte. So spendeten u.a. auch Bürger aus Cincinnati/USA einen bemerkenswerten Betrag. In der Turmstube ist dies aus einer Dankestafel zu ersehen. Auch der Bayerische Rundfunk feuerte die Spendenfreudigkeit an: 1950 kürzte er sein Pausezeichen "So lang der Alte Pe(ter)" um den letzten Ton. Viele seiner Hörer veranlasste der fehlende Ton aus der Zeile des altbekannten Liedes ebenfalls ihr Scherflein zum Wiederaufbau beizutragen.
So kann der "Alte Peter" seit dem 28. Oktober 1951 wieder in alter Schönheit betrachtet werden. Er gehört ja neben den Türmen der Frauenkirche zu den Wahrzeichen Münchens und ist durch die Spendenaktionen noch bekannter geworden als er schon war, wozu auch das Lied "Solang der Alte Peter, der Petersturm noch steht... " viel beigetragen hat.Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass man von seiner in 56 m angebrachten Aussichtsgalerie den schönsten Ausblick über Stadt und Umland genießen kann. Bei klarer Sicht lockt die ganze Kette der Alpen in der Ferne.



Beschriftetes Panoramafoto, Ausblick vom Alten Peter auf die Alpen (3,4 MB)



Auch ist man "in der ersten Reihe", wenn um 11, um 12 oder um 17 Uhr auf dem Turm des neuen Rathauses das Glockenspiel beginnt oder man kann auch manchem Bürger von oben her in die Kaffeetasse schauen. So ist der "Alte Peter" zu einem richtigen Tourismusmagnet geworden. Allerdings gibt es keinen Preis ohne Schweiß und so sind hier bis zur Aussichtsplattform 306 Stufen zu bewältigen. Da auch der Abstieg auf gleichem Wege stattfindet, sollte man bei Gegenverkehr flexibel sein. Die Glocken sind ja eingehaust, aber ein Teil davon ist beim Aufstieg durch zwei kleine Fenster zu sehen. Wenn jeweils am Samstag um 15 Uhr der Sonntag eingeläutet wird, sollten sich hörempfindliche trotzdem nicht neben der Glockenstube aufhalten, denn die 7 Glocken entfalten eine beträchtliche Lautstärke - aber es ist eines der schönsten Geläute Münchens. Noch eine Sonderheit: Die aktuelle Uhrzeit wird über 8 Zifferblätter verkündet. Dies ist mir noch bei keiner anderen Kirche aufgefallen.


Turmmusik:
Die Petersturm-Musik spielt jeden Samstag vom 17.30 bis 18.00 Uhr in den Monaten Juni bis September.


Einlasszeiten:
Montag mit Freitag 9.00 - 18.30
Samstag, Sonn- u. Feiertag 10,00 - 18.30
Kurzfristige Schließung witterungs- u. betriebsbedingt möglich.

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